Schnüwespokal

Fritz "Schnüwes" Raap
Fritz "Schnüwes" Raap

Beim Eschweger Luftsportverein endet die Flugsaison mit dem mittlerweile traditionellen Schnüwespokalfliegen. Der Schnüwespokal wurde vom legendären Faktotum des ELV, Fritz Raab, im Jahre 1980 gestiftet. Das Pokalfliegen ist daher auch immer ein Anlass, an Fritz, unseren "Schnüwes", zu denken.

 


Pokalfliegen beendet Flugsaison

ESCHWEGE. Vor 10 Jahren verstarb Fritz „Schnüwes“ Raap, unvergessenes Faktotum und Mann der ersten Stunde des Eschweger Luftsportvereins. Fritz Raap stiftete vor 28 Jahren den nach seinem Spitznamen benannten Schnüwespokal. Seitdem bildet das Schnüwes-Pokalfliegen alljährlich den sportlichen Abschluss der Segelflugsaison des ELV.

 

Anders als beim Segelfliegen üblich, müssen sich die Wettbewerbspiloten beim Schnüwes-Pokalfliegen aber nicht möglichst lange in der Luft halten. In der ersten der beiden Disziplinen geht es vielmehr darum, exakt 4 Minuten und 30 Sekunden nach dem Start wieder auf der Landebahn aufzusetzen. Jede Sekunde Abweichung von der Idealzeit ergibt einen Minuspunkt. Die Mitnahme von Zeitmessgeräten ist natürlich untersagt.

 

Die zweite Aufgabe ist eine Ziellandung. Zu diesem Zweck werden auf der Landebahn drei Felder abgesteckt, die jeweils unwesentlich länger als ein Segelflugzeug sind. Das mittlere Feld ist das Ziellandefeld. Setzt das Flugzeug in einem der anderen Felder oder gar außerhalb der Markierungen auf, gibt es dafür Minuspunkte. Je weiter die Entfernung, desto höher ist die Anzahl der Strafpunkte.

 

Das Schöne beim Schnüwes-Pokalfliegen ist, dass die Siegchancen von Anfängern und „alten Hasen“ einigermaßen gleich verteilt sind. Allerdings war in diesem Jahr das Glück vor allem den erfahrenen und ambitionierten Piloten hold. Jungpilot Sebastian Baier konnte den dritten Platz erobern, der angehende Fluglehrer Karsten Hofmann, kam mit einem hauchdünnen Vorsprung auf Platz 2.

 

Überraschungssieger wurde Thomas Sippel, der gerade von einem einjährigen USA-Aufenthalt zurückgekehrt war. In Fort Worth, Texas, gab es für Segelfluglehrer Sippel keine Gelegenheit zum Segelfliegen. Allerdings konnte Thomas Sippel sich dort einen ganz besonderen Herzenswunsch erfüllen und einen Hubschrauberflugschein machen. Kaum zurück in Eschwege hat er nun unter Beweis gestellt, dass er trotzdem das Segelfliegen nicht verlernt hat.

 

Bei der abschließenden Schnüwes-Pokalfeier, die den eigentlichen Höhepunkt des Schnüwes-Pokalfliegens darstellt, zeigte sich dann bei der Preisverleihung wie eng beim ELV Freud und Leid beieinander liegen. Die drei Erstplatzierten bekamen nämlich nicht nur Ihre Pokale überreicht, sondern auch noch Ihre Sonderaufgaben für die kommende Flugsaison mitgeteilt: Landemarkierungen freihacken, Grillrost putzen und Fahne hissen.

(Thomas Schirmer)